Nach dem Kräuterbeet steht noch ein zweites Gartenprojekt schon eine Weile auf der “langen Liste”. Es ist eine art Upcycling: Aus einem alten Raumteiler soll eine Dekoration für den Garten werden.
Der Raumteiler besteht aus einer Bambusmatte, die in einen Rahmen gespannt ist. Der Rahmen ist (war) aus kunststoffbeschichtetem Pressspan und ist schon vor einer Weile dem “Downcycling” zugeführt worden.
Die Bambusmatte harrte seitdem aufgerollt in meiner Werkstatt aus und wurde in der Zwischenzeit gefühlte 200 mal hin und her geräumt. Beim Aufräumen ist mir dann noch eine Bohle Lärchenholz “in die Hände gefallen”. Die hatte ich vor über zwei Jahren mal für ein Projekt gekauft, mich dann aber für ein anderes Holz entschieden. Für das Gartenprojekt ist sie wie geschaffen. Eine “Win-Win-Situation”: Ein lange wartendes Projekt wird fertig und in meiner Werkstatt gibt es wieder mehr Platz.
Die Lärche war ein Herzbrett, ich habe also beim Besäumen auch den Kern herausgeschnitten. Die fertigen Leisten haben dadurch schöne “stehende Jahresringe”.
Die Bohle war in drei Teile mit je ca. 1,40 Meter Länge geteilt (es sollte mal eine 1,20 Meter lange Tischplatte daraus entstehen). Der Rahmen für die Bambusmatte soll aber ca. 1,90 Meter hoch werden. Ich muss also aus acht kurzen vier lange Leisten herstellen. Ich habe mich für eine einfache Überblattung mit 10 cm Länge entschieden. Hierfür habe ich zunächst mit der Kappsäge die zu entfernenden Teile eingesägt.
Den letzen Millimeter der Überblattung habe ich dann auf dem Frästisch mit Falzkopf und Schiebetisch weggefräst.
So vorbereitet konnten die Leisten mit PU-Leim zusammengeklebt werden. Danach gehen sie noch einmal durch den Hobel und schon sind sie lang genug für den Rahmen.
Jetzt können die Leisten für den Rahmen auf das Endmaß geschnitten werden. An den oberen Ecken wird der Rahmen auf Gehrung verleimt, mit einem Domino-Dübel zur Stabilisierung. Die untere Querstrebe wird ebenfalls mit Domino-Dübeln stumpf mit den Pfosten verleimt. zwischen der oberen und der unteren Querstrebe werden zwei zusätzliche Pfosten eingesetzt, damit die Bambusmatte gespannt werden kann, ohne dass sich der Rahmen verbiegt.
Nach dem Verleimen habe ich dann alles bis Korn 180 geschliffen und zweimal mit dem Festool-Outdoor-Öl behandelt. Auch mein Logo darf natürlich nicht fehlen.
In die Ecken des Rahmens wird noch je ein Kopfband geschraubt, damit der Rahmen auch in Querrichtung stabil ist.
In die oberen und unteren Querstrebe werden je drei Ring-Haken eingesetzt. Diese werden durch das Holz gesteckt und auf beiden Seiten mit einer Mutter und einer Scheibe verschraubt. Auf diese Weise kann die Matte gut gespannt werden. Die Kordeln der Matte werden dazu einfach mit den Hacken verknotet. Damit sich die Knoten nicht lösen, habe ich einen Tropfen Sekundenkleber auf den Konten gegeben.
Der Rahmen wird vor einer Wand aufgestellt. Die obere Querstrebe wird mit zwei Schrauben und Alu-Röhrchen als Abstandhalter an die Wand geschraubt.
Unten werden zwei kleine Fundamente erstellt und Betonanker an den Pfosten befestigt.
Nachdem der Beton ausgehärtet ist habe ich die Montagehilfe entfernt und die Fundamente mit grobem Splitt abgedeckt. So sieht das ganze schick aus und ist dabei sehr stabil, auch wenn der Wind mal etwas stärker weht.