Frässchablonen für Federn in Gehrungen

In einigen Projekten habe ich bereits mit Erfolg Federn von außen in verleimte Gehrungen eingefräst. Das geht sehr gut mit einer Lamello-Fräse und einer entsprechenden Schablone. Die Schablone kann recht einfach hergestellt werden. Ich verwende hierfür gerne Reste von Sperrholz oder Multiplex. Die Maße in den folgenden Zeichnungen sind von einer Schablone für die XXL-Bilderrahmen,

Modelll einer Schablone
Sicht von oben
Sicht von vorne
Sicht von hinten
Sicht von der Seite
Sicht von unten

Verwendet habe ich Birke-Multiplex in den Stärken 21 mm und 10 mm. Zunächst habe ich einen Streifen 21 mm Multiplex 60 mm breit und 200 mm lang zugesägt. Dieser wird mittig mit einem 45° schrägen Sägeblatt durchgeschnitten, so dass sich beim Aneinanderlegen der beiden Stücke eine V-Nut mit einem 90° Winkel ergibt (zu sehen auf der Sicht von unten). Diese beiden Teile werden mit einem Streifen 10 mm Multiplex verbunden, der einfach von außen aufgeschraubt wird.  Der Streifen ist 32 mm breit und so lang, wie die beiden 21 mm Stücke zusammen.

Wichtig ist, dass der 10 mm Streifen genau parellel auf die 21 mm Stück aufgeschraubt wird, mit einer Entfernung von 28 mm zur Oberkante der 21 mm Stücke (zu sehen auf der Sicht von vorne). Bei meiner Fräse ist die Mitte des Fräsers exakt 10 mm über der Bodenplatte. Wenn die Fräse später mit der Bodenplatte auf den 10 mm Streifen aufgesetzt wird, ist die Mitte der Fräsung exakt 18 mm von der Werkstückkante entfernt (bei den 36 mm hohen Bilderrahmen also genau mittig). Dieses Maß kann natürlich beliebig angepasst werden, wenn die Feder an einer anderen Stelle sitzen soll. 🙂

Die Frontplatte der Fräse ist 121 mm breit, ich habe daher zwei kleine 10 mm Stücke (~38 x 39,5 mm) links und rechts oberhalb des langen Streifens auf die Schablone geschraubt um die Fräse auch horizontal zu fixieren. Am besten geht das, wenn man erst eines der beiden Teile 60,5 mm von der Mitte entfernt anschraubt. Danach wird die Fräse auf die Schablone gestellt und das zweite Stück mit einem streifen Papier als Abstandshalter direkt an der Fräse ausgerichtet und angeschraubt. Durch das Papier ist die Passung später exakt aber noch so, dass man die Fräse leicht einsetzen kann.

Der letzte Schritt ist eine Platte,  die von Oben auf die 21 mm Stücke geschraubt wird. Mit dieser Platte liegt die Schablone später auf der Oberkante des Werkstückes und kann leicht mit einer Zwinge befestigt werden.

Schablone von vorne
Schablone von oben
Schablone von hinten

Die Schablone wird mit der V-Nut auf die Ecke gesetzt, so dass die obere Platte aufliegt. Ein Vorteil der V-Nut ist, dass durch die Schablone keine Frästiefe verloren geht, 🙂

Schablone am Werkstück…
…mit einer Zwinge befestigt

Die Schablone wird mit einer Zwinge befestigt und schon kann die Fräse eingesetzt und losgefräst werden. Bei der ersten Fräsung werden die 21 mm Teile mit eingefräst.

Fräse einsetzen und fräsen

Wurde vorher eine Klebeband-Verleimung der Gehrung gemacht, ist es ratsam, das Klebeband noch dran zu lassen, dann gibt es weniger Ausrisse beim Fräsen.

Gefräste Schlitze
Eingeleimte Federn

Auch beim Einleimen der Federn ist das Klebeband nützlich: So kommt kein Leim auf die Oberfläche des Werkstückes. Wenn der Leim trocken ist, wird die Feder abgesägt, das Klebeband entfernt und alles geschliffen.

Federn abgesägt…
…und geschliffen

 

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