Eine Bekannte näht und stickt sehr gerne und suchte nach einer Möglichkeit, ihre Garnrollen übersichtlich und schnell zugänglich aufzubewahren. Als Hobby-Handwerker eine Ehrensache: Da kann ich einer anderen Hobby-Handwerkerin helfen. 🙂
Die Idee: Ein offener Kasten mit einer Unterteilung. So können die Rollen übersichtlich und ohne Verrutschen liegend gelagert werden. Zur Abstimmung und Verfeinerung der Idee habe ich ein Sketchup-Modell erstellt. Die Bauplanung habe ich danach direkt in der Werkstatt am Whiteboard gemacht.
Ich habe noch eine halbe Bohle Bergahorn, der passt perfekt. Für die außen eingeleimten Federn in den Gehrungen nehme ich einen Rest Mahagoni, der grade so eben vor dem Ofen gerettet werden konnte.
Los geht’s mit dem groben Zuschnitt und dem Besäumen des Holzes. Hier kommt hauptsächlich meine Tauchsäge mit Führungsschine zum Einsatz. Da die Bohle dicker als die maximale Sägetiefe ist, habe ich von beiden Seiten gesägt.
Weiter geht es mit dem Abrichten und Auftrennen des Holzes. Aufgetrennt habe ich auf der Tischkreissäge mit einem Panther-Sägeblatt. Danach habe ich alles auf Dicke gehobelt.
Das erste Teil, dass ich erstellt habe, ist der Boden des Kastens. Dieser wird aus sechs dünnen Lamellen zusammengeleimt. Der verleimte Boden passt noch durch meinen Dickenhobel, so dass nach dem Verleimen schnell eine ebene Oberfläche erreicht wurde.
Nach dem Hobeln habe ich den Boden auf das Endmaß zugeschnittren und im Anschluss geschliffen.
Als nächstes kommt der Rahmen an die Reihe. Dieser besteht aus vier auf Gehrung geschnittenen Teilen, die eine Nut für den Boden bekommen. Die obere Kante des Rahmens wird abgerundet. Nach dem Schleifen wird der Rahmen per Klebeband-Verleimung zusammengeleimt.
Zur Stabilisierung des Rahmens werden in jede Gehrung von außen zwei Federn eingeleimt. Die Schlitze habe ich mit der Lamello-Fräse hergestellt. Um diese präzise und sicher führen zu können, habe ich mir zunächst eine Vorrichtung dafür gebaut.
Damit habe ich an jeder Ecke zwei Schlitze gefräst.
Die Schlitze müssen jetzt wieder gefüllt werden. Dafür habe ich aus einem Streifen Mahagoni-Holz Federn in 4mm Stärke hergestellt. Diese werden dann eingeleimt.
Während der Leim trocknet, habe ich die Lamellen für die Unterteilung vorbereitet. Die Ausklinkung zum Zusammenstecken der Unterteilung habe ich nach Anriss auf der Tischkreissäge gesägt.
Nachdem der Leim an den Federn getrocknet war, habe ich den Überstand abgesägt, das Klebeband entfernt und alles geschliffen.
Der letzter Schritt ist Oberflächenbehandlung. Ich habe mich für eine Wachslasur entschieden, da ich bei Öl die Befürchtung habe, das dieses ins Garn ziehen könnte. Vor dem Auftrag der Wachslasur habe ich zunächst alles gewässert und geglättet. Danach folgen zwei Aufträge mit einem Zwischenschliff.
Zwei Tage Zeit zum Trocknen und es kann eingeräumt werden.
Ein Kommentar bei „Garntablett“