Nachdem die Wände fertig sind, kann es mit dem Verleimen losgehen. Bei der Größe und Komplexität des Puppenhauses, habe ich das in mehrere Schritte aufgeteilt, so kann ich in Ruhe und ohne Hektik arbeiten.
So weit die Theorie – irgendwie schaffe ich es trotzdem jedes mal beim Verleimen am Ende “grade noch so rechtzeitig” die letzte Zwinge anzusetzen. Aber so bleibt es wenigstens spannend – und einen gewissen sportlichen Touch bekommt das ganze auch noch. 😉
So, genug der Vorrede – los geht’s mit dem Erdgeschoss. Hierbei gibt es die Herausforderung, die eingenuteten Rückwandelemente nicht zu vergessen! Eine Aufgabe, die ich mit höchster Konzentration aber gemeistert habe – Phu.
Erst kommen die Domino-Dübel in die Bodenplatte, dann die Wände des Erdgeschosses drauf. Als nächstes wird die Zwischendecke aufgelegt und ausgerichtet. Von Oben habe ich dann die langen Domino-Dübel durch die Zwischendecke in die Erdgeschosswände gesteckt. Nun kann alles mit Zwingen in Form gebracht werden. In der Mitte habe ich lange Zulagen verwendet, um auf die Mittelwand genügend Druck bringen zu können.
Als alles getrocknet war, habe ich die Wände des Obergeschosses probehalber aufgesteckt – und dabei festgestellt, dass ich einen der Domino-Dübel 5mm zu wenig hineingesteckt habe. 🙁
Naja, ist halb so wild – wird mit der Handsäge passend gemacht. 🙂
Bevor ich das Obergeschoss verleimen kann, müssen die Wände erst noch an das Dach angepasst werden – das Maß nehme ich am besten direkt am Dach ab. Wo ist es denn doch gleich – oh Mist, das habe ich ja noch gar nicht gebaut, ich Schussel. 🙂
Die beiden Platten sind schnell zugesägt – in der Mitte schräg für das Zusammensetzen auf Gehrung. Dann das Profil an die Kanten gefräst, geschliffem und lackiert. Da es exakt der gleiche Prozess ist wie bei den Wänden, beschreibe ich ihn hier nicht im Detail. Zusammengeleimt werden die beiden Platten des Daches mit Lamellos. Um die Gehrung gut verleimen zu können, habe ich mir vier Verleimhilfen hergestellt. Hierfür nehme ich Streifen aus 21 mm Birke-Multiplex (Reste von den Wänden) und säge auf der Bandsäge schräge Kerben hinein, genau im Winkel der Dachschrägen.
Alles ist vorbereitet, die zweite Runde beim Verleimen kann beginnen. Zunächst habe ich die Verleimhilfen mit Schraubzwingen an den Dachseiten befestigt und dann die Dachseiten zusammengesetzt. Mit den Zwingen an den Verleimhilfen kann ich die Gehrung zusammenziehen. Damit alles den richtigen Winkel hat, verwende ich zwei Korpuszwingen unten am Dach.
Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich. Nachdem das Dach getrocknet ist, kann ich die Schräge an den Wänden im Obergeschoss genau anzeichnen und diese entsprechend zusägen. Zunächst habe ich dann die Innenwand und die angrenzende Rückwand verleimt.
Schritt vier ist dann das Verleimen der restlichen Wände des Obergeschosses und das Aufsetzen des Daches. Hierfür wurden wiederum die Verleimhilfen verwendet. Zweite große Herausforderung: Auch hier die eingenuteten Rückwandelemente nicht vergessen. Aber ich hatte ja schon Übung vom Erdgeschoss – hat alles bestens geklappt. 😉
Letzter Schritt beim Verleimen ist das Anbringen des Balkon-Geländers – Es soll ja schließlich alles Sicher sein. 😉
Zwischenzeitlich habe ich die Dachflächen geschliffen und lackiert. Damit ist die Farbgestaltung abgeschlossen. Letzter Schritt bei der Oberflächenbehandlung ist der Auftrag von zwei Schichten spielzeuggeeignetem Klarlack. Bei den ganzen Ecken und Kanten habe ich mich für Sprühen entschieden – und dafür, das ganze draußen zu machen. 🙂
Den Abschluss machen vier kleine Gummifüße, die ich an den Ecken unter die Bodenplatte geschraubt habe – so hat das Puppenhaus später (hoffentlich) einen sicheren Stand.
Und mit einem mal ist es fertig – einfach so – fertig – FERTIG !!! Cool 🙂
Hier noch ein paar Impressionen vom fertigen Puppenhaus.
Ich bin schon sehr gespannt, was die zukünftige Hausbesitzerin dazu sagen wird.
Das würde meiner Tochter bestimmt auch gefallen..
Gruß Felix