So ein Puppenhaus benötigt natürlich auch Wände. Hierbei gilt es, einen guten Kompromiss zu finden zwischen leichtgewichtig und gut zugänglich auf der einen und ausreichend stabil auf der anderen Seite. Die Ecken des Hauses werden aus jeweils 50 mm breiten und 21 mm starken Teilen hergestellt, die auf Gehrung mit Lamellos verleimt werden. Diese Streifen werden auf der Tischkreissäge zugeschnitten.

Damit die Finger heile bleiben, wird das Holz hierbei mit Schiebestock und Schiebeklotz geführt. Ein scharfes Sägeblatt ist ebenfalls zu empfehlen, damit benötigt man nur wenig Kraft beim Vorschub.


Auf der Tischkreissäge werden jetzt auch die anderen vier Wand-Teile in 21 mm stärke zugeschnitten. Dabei kommt der Schiebetisch zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Wand-Teile exakt im rechten Winkel sind. Den Anschlag vom Schiebetisch habe ich daher zunächst mit der Fünf-Schnitt-Methode genau eingestellt.
Nach dem Zuschnitt der Wände wird das Profil mit einem 8mm Abrundfräser auf dem Frästisch an die Kanten gefräst, so wie im Ramen der Vorbereitungen erprobt.

Nach dem Schleifen der Kanten habe ich diese gleich lackiert. Einen Zwischenschliff und einen zweiten Lackauftrag später konnten dann die Flächen geschliffen werden.



In die Rückwand werden vier Wandelemente mit nur 6,5 mm Stärke eingesetzt. Diese werden lose in Nuten in den benachbarten 21 mm-Wand-Teilen gehalten. Die Nuten habe ich in die bereits lackierten Kanten mit einem Scheibennutfräser auf dem Frästisch hergestellt.


Entgegen der ursprünglichen Planung habe ich in den Wand-Ecken keine Dominos sondern Lamellos verwendet. Diese werden jetzt eingefräst und die Ecken dann verleimt.


Ich habe 20er Lamellos verwendet und beim Fräsen die Abstandsplatte an den Anschlag geklemmt, damit die Lamellos weit innen in den Gehrungen sitzen und nicht außen durchkommen.

Verleimt habe ich mit einfachem Weißleim. Aufgrund der Lamellos ist keine Klebebandverleimung möglich, also kamen Schraubzwingen zum Einsatz. Davon aber reichlich. 🙂



Das Verleimen der Ecken habe ich in zwei Durchgängen gemacht, so viele kleine Zwingen hatte ich nicht. Nach dem Verleimen habe ich den ausgetretenen Leim entfernt und die Außenkante mit dem Schleifklotz gebrochen.

Die Befestigung der Wände mit dem Boden und der Zwichendecke wird mit Dominos gemacht. Diese habe ich jetzt in die Bodenplatte eingefräst. Da meine Domino-Fräse mindestens 15 mm Frästiefe hat und der Boden nur 15 mm stark ist, habe ich einfach ein 5 mm Restholz aufgelegt. So kam ich nur 10 mm tief in den Boden – und nicht versehentlich auf der Unterseite wieder raus. 😉


Da die Dübel nur 10 mm in den Boden reichen, musste ich sie kürzen. Das habe ich einfach in der Gehrungslade mit der Handsäge gemacht – manchmal ist man ohne Maschine doch schneller. 🙂

Bevor die Dominos in die Wandecken eingefräst werden können, habe ich diese auf der Tischkreissäge grade gesägt. Damit mir dabei keine Ausrisse an den profilierten und lackierten Kanten entstehen, wurden diese kurzerhand mit Klebeband abgeklebt.

So vorbereitet konnte ich die Domino-Dübel einfräsen. Die Dübel gehen 40 mm in die Wandecke und 10 mm in den Boden, insgesamt also 50 mm lange Dübel – ich denk, dass wird halten. 🙂

Jetzt kann ich eine erste “Steckprobe” machen.


Passt alles. 🙂 So können dann auch die Dominos in die Zwischendecke und die anderen Wand-Ecken gefräst werden. Da die Dübel durch die Zwischendecke komplett durchgehen bis in die darüber liegenden Wand-Elemente, ergibt sich hier eine hohe Stabilität. Damit es auch passt, wurden die Löcher in der Zwischendecke allerdings mit Übermaß gefräst.

Bei der Passprobe mit allen Wand-Ecken kann ich gleich das exakte Maß für die eingenuteten 6,5 mm Wand-Elemente abnehmen. Diese werden jetzt auf der Tischkreissäge zugeschnitten.

In die dünnen Wand-Elemente werden jetzt mit einem 50 mm Forstner-Bohrer Fenster gebohrt und mit einem 2 mm Abrundfräser innen abgerundet. Nach dem Schleifen konnten die Wand-Elemente dann auch gleich lackiert werden.




Wieder ein Schritt geschafft. 🙂
Vor der Verleimung der Innenwände werden diese mit der Rückwand verbunden. Hier kommen wieder Lamellos zum Einsatz.



Natürlich darf auch der Name des Architekten nicht fehlen – also schnell den Brennstempel warm gemacht 🙂

Die oberen Wände und Ecken müssen noch an das Dach angepasst und entsprechend schräg abgesägt werden. Das ist wieder ein Job für die Tischkreissäge. Natürlich wieder mit “Pflaster” auf den profilierten und lackierten Kanten.

Jetzt wird’s schräg – ab mit den angezeichneten Ecken und Wänden auf die Tischkreissäge.


Zur Sicherheit wird noch mal alles zusammengesteckt.

Passt! Jetzt geht’s langsam auf die Zielgerade. 🙂
Ein Kommentar bei „Puppenhaus – Die Wände“