Das fertig aufgetrennte und ausgehobelte Holz ist die Basis für den nächsten Bauabschnitt: Das Tischgestell. Für das Gestell muss eine etwas aufwändigere Konstruktion aus Zargen hergestellt werden, in denen später die Getränkefächer eingehängt werden können. Also erstmal die Zargen auf die richtige Länge bringen, eine Paradedisziplin für die Unterflurzugfunktion meiner CS50. Danach kommt die Domino-Fräse zum Einsatz, mit der die 10 x 50 mm Mahagoni-Domino-Dübel eingefräst werden. Zur Prüfung habe ich dann erstmal alles trocken zusammengesteckt.
Glück gehabt, alles passt zusammen 🙂 Dann kann es ja losgehen. PU-Leim her – und Nitril-Handschuhe – ganz wichtig bei PU-Leim! (Ich Spreche da aus leidiger Erfahrung 😉 )
Im ersten Schritt wurden nur die Innenzargen miteinander Verleimt. Ich habe allerdings die äußeren Längstzargen trocken mit aufgesteckt, damit diese später gut dran passen. Bei diesen Dimensionen bin ich immer froh über meine Korpuszwingen 🙂
Das wäre also geschafft, das “Innenleben” des Tischgestells ist soweit fertig. Jetzt kommt der anspruchsvollste Teil: Die Verbindung der Außenzargen mit den Tischbeinen. Die Zargen sollen etwas in die Tischbeine eingelassen werden, um die Scherkräfte auf die Domino-Dübel zu reduzieren. Die Domino-Dübel in den Beinen habe ich dafür 10 mm tiefer eingefräst – genau die länge, die die Zargen später in die Beine eingelassen werden. Um die Verbindung passgenau herzustellen, habe ich mir eine Frässchablone gebaut, mit der die Vertiefung für die Zargen in die Beine eingefräst werden können.
Da der 10 mm Spiralnutfräser in den Ecken etwas Material stehen lässt, habe ich mit dem Stechbeitel nachgearbeitet.
An den Zargen habe ich dann ebenfalls die Domino-Fräsungen vorgenommen. Außerdem wurde mit Hilfe des Parallelanschlages ein kleiner Falz an der Innen- und Außenseite angefräst. Jetzt kann die Verbindung erstmals trocken zusammengesteckt werden.
Die Verbindungen sollen später noch mit Zargenwinkeln “gesichert” werden. Damit diese montiert werden können, müssen die Tischbeine innen angeschrägt werden. Hierfür kommt die Bandsäge zum Einsatz. Der Tisch wird um 45° geneigt. Der Parallelanschlag wird genau eingestellt und bekommt einen Stopp-Klotz verpasst.
Damit die Zargenwinkel später direkt montiert werden können, habe ich ein 6 mm Loch in die Tischbeine gebohrt. Hier wird dann später eine 8 mm Holzschraube eingedreht.
Jetzt ist alles vorbereitet für Schritt zwei und drei beim Zusammenleimen. Zunächst die langen Außenzargen an das “Innenleben”.
Danach die kurzen Außenzargen und die Tischbeine. Hierfür musste ich jeweils zwei Korpuszwingen aneinander schrauben, da das Gestell über 2 Meter lang ist, die Zwingen aber “nur” 1,25 Meter spannen können.
Jetzt sieht es schon aus wie ein Tisch 🙂
Es folgt meine “Lieblingstätigkeit”: Den ausgetretenen Leim entfernen und alles schleifen.
Damit ich mich auch morgen noch erinnern kann, wer den Tisch gebaut hat, habe ich mich mit meinem Logo verewigt. Der erste Einsatz meines neuen Brennstempels. Fazit: Funktioniert prima 🙂
Damit ist es dann vollbracht: Das Gestell ist fertig!
Na ja, fast fertig – eine “Kleinigkeit” fehlt noch: Für die spätere Befestigung der Tischplatte müssen noch ein paar Kerben eingearbeitet werden, in denen die Halteleisten Platz finden. Damit diese an der richtigen Stelle sind, habe ich erstmal lose die Balkenschuhe an ihren Platz gestellt und ausgemessen.
Dann habe ich mit der Tauchsäge und der Führungsschiene die Kerben erstellt. Damit an dem bereits geschliffenen Gestell keine Ausrisse entstehen, habe ich Opferhölzer auf der Austrittsseite des Sägeblattes befestigt. Das ganze funktionierte erstaunlich gut – und schnell 🙂
So, jetzt ist das Tischgestell aber wirklich fertig 🙂
Ein Tisch ist eben nicht nur ein Tisch… Das sieht echt super aus. Ich bin gespannt auf das fertige Projekt!
Ehrlich gesagt: Ich auch 🙂