Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mich getraut, meine bescheidenen Drechselkünste auf einer Handwerksausstellung live vorzuführen. Mit großem Erfolg. Das hat mich motiviert, dieses Jahr wieder dabei zu sein.
Nachdem ich letztes Jahr eine intensive Trainingsphase eingelegt habe, um mein Können auf ein vorzeigbares Niveau zu bekommen, habe ich mir vorgenommen, das Jahr bis zur nächsten Ausstellung gut zu nutzen und regelmäßig zu drechseln um Routine zu bekommen. Na ja, soweit die guten Vorsätze von vor einem Jahr… Die Realität war leider, dass ich nach ca. 11 Monaten das erste Mal wieder an der Drechselbank gestanden habe.
Nach einer schmerzhaften Woche mit Fragen wie „Wie war das noch mal?“ und Erkenntnissen wie „Hoppla, so wohl nicht“, wurde es langsam besser. Eines der ersten Werke ist ein Pilz, oder wie meine Frau sagte: „Oh toll, ein Türknauf!“ – okay, verstanden, ich werde weiter üben.
Der „Versuchspilz“ war leider auch bewohnt; das sieht man auf dem Foto an den kleinen hellen Punkten, in denen sich der Schleifstaub gesammelt hat. Er ist daher eher was für den Kamin. Aber ich gebe nicht auf. Einige „Türknäufe“ später hat es dann irgendwie „klick“ gemacht und das Drechselmesser hat die Formen zutage gefördert, die ich mir vorgestellt habe.
Endlich, jetzt läuft’s – wieder. Neuer Vorsatz: Diesmal bleibe ich wirklich dran. Wirklich! Als zusätzliche Motivation habe ich eine neue Beitragsserie für das Drechseln gestartet, dann kann ich zwischendurch mal berichten, was ich auf der Drechselbank so erlebt habe.
Jetzt gibt es aber erstmal ein konkretes Ziel: Mein Auftritt auf der nächsten Kunsthandwerks-Ausstellung soll wieder ein voller Erfolg werden. Es wird also wieder fleißig gedrechselt, zum einen um weiter zu üben und zum anderen um ein paar schöne Ausstellungsstücke zeigen zu können.
Los geht es aber nicht an der Drechselbank sondern an der Kreis- und der Kappsäge: Es werden Kanteln zugeschnitten. In der Werkstatt habe ich noch einiges an Spitzahorn, Erle und Walnuss in 65 mm Stärke, perfekt dafür geeignet.
Neben den trockenen Hölzern habe ich auch noch einige Ast-Abschnitte, die seit ca. einem Jahr in der Werkstatt liegen. Daraus können prima weitere “Baumpilze” entstehen.
Nachdem die Sache wieder ganz gut läuft, traue ich mich an ein etwas dickeres Stück von dem Sturmschaden aus Oktober 2017, Pilze gibt es ja auch in groß.
Beim Live-Drechseln letztes Jahr waren auch Kreisel ein “Verkaufsschlager”. Das ist eine gute Gelegenheit, das Einbrennen mit einer Gitarrenseite zu üben.
Einige Übungsstunden in der Werkstatt später, habe ich einiges an Pilzen und Kreiseln produziert.
Demnächst versuche ich mich dann an Kerzenleuchtern und Teelicht-Haltern…