Nachdem das Holz abgerichtet und auf Dicke und Breite gehobelt wurde geht es mit dem Bau des Gestells weiter. Hierfür habe ich die Hölzer auf der Kappsäge auf Länge geschnitten und dabei darauf geachtet, alle gleich langen Teile immer mit derselben Einstellung zu sägen, so ist hinterher auch alles im richtigen Winkel.
Eine Herausforderung dabei sind die diagonalen Streben, die für mehr Stabilität des Gestells sorgen sollen. Die Verbindungen werden mit Domino-Dübeln hergestellt, hier habe ich mich für die Variante aus Sipo-Mahagoni entschieden, da die Tonnenbox voll bewittert steht.
Der nächste Schritt ist das Fräsen der Löcher für die Dominos. Hierfür habe ich zunächst Malerkrepp aufgeklebt, auf dem ich die Markierungen vornehme. Das hat gleich zwei Vorteile: Zum einen ist die Markierung auf dem hellen Kreppband besser zu erkennen als direkt auf dem Holz, zum anderen läßt sie sich leicht wieder entfernen.
Bevor der Leim angegeben wird, mache ich eine Passprobe, noch kann bei Bedarf leicht nachgearbeitet werden. Wie oft ich schon Löcher vergessen oder nicht tief genug gemacht habe….oh man. Diesmal passt aber alles. Zum Verleimen nehme ich PU-Leim, der schäumt ein wenig auf und ist daher für das Verleimen von Dominos perfekt.
Nachdem alles zusammengesteckt ist, werden die Schraubzwingen angesetzt. Dabei messe ich regelmäßig die Diagonalen und korrigiere kleine Winkelfehler durch entsprechendes Ansetzen der Zwingen.
Nachdem alles winkelig zusammengezwungen ist, habe ich die Rahmenteile mit Tischzwingen auf den Werktisch gespannt, so sind sie auch in dieser Richtung perfekt grade.
Die “Wangen” des Gestells sind fertig, jetzt wird das ganze dreidimensional: Je zwei Wangen werden mit je drei Querriegeln zu einem Quader verleimt. Stellt sich die Frage: Warum denn nur drei Querriegel, fehlt da nicht einer ? Nö, fehlt keiner. Bei den Elementen für die Mülltonnen kommt vorne unten kein Querriegel rein, damit die Tonnen leicht rein und raus gerollt werden können.
Auch hierbei habe ich wieder die grade Fläche des Werktisch genutzt und das Rahmenteil mit Tischzwingen grade gehalten. In der anderen Richtung werden wieder die Diagonalen gemessen und so wiederum alles winkelig verleimt. Da vorne unten ja kein Riegel eingebaut wird, habe ich mir ein passendes Holz gesägt, dass ich beim Verleimen dazwischen klemmen konnte, so lässt es sich leichter zusammenzwingen.
Nachdem der Leim getrocknet ist, kommt (mal wieder) meine Lieblingsaufgabe: Leimreste entfernen. Das macht bei PU-Leim besonders viel Spaß. Hilft aber nichts, muss sein. So habe ich erstmal zwei Quader zusammengesetzt, einen für die linke und einen für die rechte Mülltonne. Diese beiden werden dann wiederum mit 3 Querriegeln zu einem größeren Gestell zusammengeleimt, in dem später die drei Mülltonnen Platz finden.
Beim Zusammenzwingen habe ich auch hier wieder mit dem Diagonalmaß den rechten Winkel geprüft. Damit ist der erste Teil des Gestells fertig. Den zweiten Teil, den für die Regentonne, baue ich zunächst separat und setze es erst beim Aufstellen zusammen. Das Gestell in einem Teil ist einfach zu groß und zu schwer um es zu bewegen.
Das Gestell für die Regentonne ist etwas höher. Die Konstruktion und die Herstellung sind aber identisch zum Mülltonnen-Gestell, daher spare ich mir hier eine detaillierte Beschreibung. 🙂
Nachdem die beiden Teile des Gestellt soweit fertig sind, kommen sie schon mal unter unser Carport, da ist genug Platz um sie erstmals so aufzustellen, wie sie später mal zusammengesetzt werden.
Es ist zwar alles gut mit Dominos und PU-Leim verleimt, zur Sicherheit setze ich aber noch ein paar verzinke Winkel an die “empfindlichen” Stellen. Sollte sich doch mal eine Verbindung lösen, fällt so nichts auseinander.
In der Werkstatt geht es derweil weiter mit den Rahmen, die oben auf das Gestell drauf kommen. Diese verdecken das Hirnholz und sind schräg, so dass das Regenwasser gut ablaufen kann. Ich habe mit dafür einen Schlitten gebaut, auf dem ich die Rahmenteile mit dem Dickenhobel schräg hobeln kann.
Damit am Rahmen kein Hirnholz offen ist, werden die Ecken auf Gehrung gesägt und mit Lamellos verleimt. Dafür habe ich extra 20er Lamellos aus Eiche besorgt. Verleimt wird wieder mit PU-Leim.
Die Rahmen werden anschließend an die Teile des Gestells angepasst und von untern verschraubt. Die hinteren oberen Riegel sind allerdings noch nicht abgedeckt. Diese sind etwas höher, da an ihnen später die Deckel befestigt werden sollen. Die Abdeckung erfolgt hier mit Streifen einer HPL-Platte, die auch für die Deckel verwendet werden soll. Die Streifen werden einfach mit Kontaktkleber aufgeklebt und verdecken damit das Hirnholz im hinteren Bereich des Gestells.
Da das Gestell später recht dicht neben einer Fensterbank stehen wird, habe ich die linke Seite im oberen Bereich schon mal mit den Lamellen versehen, da ich später recht schlecht an dieser Stelle schrauben kann.
Das Gestell ist fertig. Im nächsten Teil wird es an seinem Bestimmungsort aufgestellt.