Heute werden die Fronten des Schrankes fertiggestellt und montiert. Das ist das große Finale des Projektes Wohnzimmerschrank. Die Rahmen und Füllungen sind vorbereitet und werden als nächstes verleimt. Dabei gebe ich den Leim hauptsächlich an die Domino-Dübel bzw. in die Dübel-Löcher. Zum Zusammendrücken verwende ich Rohrzwingen. Diese bauen genügend Druck auf, um die Dominos in die Löcher zu schieben. Da die Dübel recht lang sind, muss ich zwischenzeitlich die Spannweite korrigieren.
Oben und unten bekommen die Füllungen mittig einen kleinen Tupfer Leim an die Feder, so dass sie im Rahmen etwas fixiert sind und nach links und rechts gleichmäßig quellen und schwinden können, ohne irgendwann schräg im Rahmen zu sitzen. Mit Glaserklötzchen richte ich sie beim Zusammendrücken der Rahmenteile genau aus.
In der Mitte bekommt der Schrank ein Vitrinenteil. Für diese Tür habe ich eine Plexiglasscheibe besorgt, die ich noch auf Maß bringen muss. Auch hier wird oben der Bogen angearbeitet. Die Scheibe lässt sich gut mit Säge und Fräser bearbeiten, so dass ich hierfür auch die Schablone für die Füllungen nutzen kann.
Bevor ich die Vitrinentür verleime, löse ich die Folie auf der Plexiglasscheibe in dem Bereich, der in die Nut des Rahmens kommt. So gibt es später keine Folienreste, die in der Nut festklemmen. Nach dem Verleimen klebe ich die Kante mit Malerband ab, damit bei der Oberflächenbehandlung nichts auf die Scheibe läuft.
Nachdem alle Türen verleimt sind, werden die Löcher für die Topfscharniere eingebracht. Hierfür habe ich eine Schablone, so dass ich mit der Oberfräse, einem 10 mm Nutfräser und einem 17 mm Kopierring die Löcher fräsen kann.
Weiter geht es mit der Oberflächenbehandlung. Erst wird geschliffen, dann gewässert, geglättet und gebeizt.
Den Abschluss bildet der Klarlack. Beim Lackieren verwende ich sowohl eine Rolle für die Flächen, als auch einen Pinsel für die Profile zwischen Rahmen und Füllung.
An den Oberkanten kommen Leisten in die einzelnen Fächer des Schrankes. Diese dienen den Türen als oberer Anschlag und sorgen gleichzeitig dafür, das dort kein Staub in den Schrank gelangt.
Jetzt sind alle Teile fertig und es kann an die Montage gehen. Zunächst schraube ich die Staubleisten in den Schrank. Dann werden die Scharniere an den Türen montiert und die zugehörigen Montageplatten im Schrankkorpus. Die Schubkasten-Blenden werden von innen durch die Vorderstücke der Schubkästen verschraubt. Als Abschluss bekommen alle Türen und Schubkästen noch Keramik-Knäufe, die mit Messingschrauben fixiert werden.
Die Scharniere der Türen werden noch genau eingestellt, so dass die Spaltmaße passen. Damit sind die Fronten fertig montiert.
Geschafft! Das Projekt “Wohnzimmerschrank” ist abgeschlossen und die “Baulücke” im Wohnzimmer ist gefüllt. Ich konnte wieder viele neue Dinge lernen und ausprobieren und hatte sehr viel Spaß in der Werkstatt. Nach so einem großen Projekt freue ich mich jetzt wieder auf ein paar kleinere Sachen, die sich auf der “To-Do-Liste” eingefunden haben.
Wahnsinn! Wenn ich den Schrank irgendwo sehen würde, würde ich mir denken, arg welcher Meister/Künstler hat das geschaffen?
Mehr kann man dazu nicht mehr sagen.
Kannst du in etwa die Nettoarbeitszeit einschätzen?
Gratulation!
Beste Grüße
Harald
Hallo Harald, danke für das Lob. 🙂
Es gibt aber auch das ein oder andere, was nicht so geklappt hat.
Entdeckt man aber nur, wenn man weiß, wo man hinsehen muss. 😉
Das mit der Arbeitszeit kann ich wirklich nur sehr grob schätzen,
der ganze Schrankbau lief über 4 Monate und war immer mal wieder
wegen anderer “Kleinigkeiten” unterbrochen. Dürfte sich aber so
zischen 80 und 100 Stunden bewegen.
Beste Grüße
Sascha