Die erste Montage des Schrankkorpus steht an, ich bin mal gespannt, ob alle Teile so wie geplant zusammenpassen. Die Löcher für die Exzenter-Bolzen hatte ich ja bereits vorgebohrt, jetzt werden die Bolzen eingeschraubt. Danach werden die kurzen Seiten- und Mittelwände erstmals auf dem Sockel befestigt.
Die Verbinder sind sehr passgenau, so macht es richtig Spaß, alles zusammenzusetzen. Ich Schlaumeier habe natürlich angefangen, den Schrank auf dem Werktisch zusammenzusetzen…das passt natürlich nicht…also verlege ich das ganze erstmal auf den Werkstattboden. Danach wird der Zwischenboden aufgesetzt, gefolgt von den längeren Seiten- und Mittelwänden. Den Abschluss bildet der Deckel.
Die Verbinder haben alle prima gepasst, jetzt ist die Größe des Schrankes erstmal sichtbar. Weiter geht es mit den Rückwänden. Vorher kontrolliere ich noch mal, ob alles rechtwinklig ist.
Oh je…was ist das…wie kann das sein…es ist NICHT rechtwinklig. Oh man…was nun… ??
Nach einiger Überlegung und Messerei dämmerte mir was los ist: Das Sägeblatt meiner Handkreissäge war nicht perfekt in 90-Grad-Stellung. Arrrrr! Ich Stelle die Säge exakt ein und kontrolliere die Einstellung mit ein paar Probeschnitten. Danach werden alle Seitenwände an beiden Enden noch mal minimal nachgeschnitten. Ich hoffe, die Exzenter-Verbinder haben genug Spiel dafür.
Geschafft, jetzt passt es und die Verbindungen sind auch noch fest. Was für eine Rettungsaktion.
Jetzt geht es mit der Rückwand weiter. Diese besteht aus drei Teilen 5 mm Sperrholz mit Eschenfurnier und wird an Wänden, Sockel, Zwischenboden und Deckel verschraubt.
Der Korpus an sich ist damit fertig, jetzt werden noch die Einlegeböden eingepasst. Auch diese hatten zunächst noch Überlänge. Jetzt kann ich das Endmaß am fertigen Korpus messen, das ist immer besser, als nach Plan zu arbeiten.
Damit die Böden später nicht von den Bodenhaltern rutschen und diese auch nicht so sehr zu sehen sind, bekommen die Böden auf der Unterseite kleine Einfräsungen, in die die Bodenhalter eingreifen. Diese Fräse ich auf dem Frästisch.
Da ich auf allen vier Ecken so eine Einfräsung brauche, werden je zwei im Gegenlauf und zwei im Gleichlauf gefräst. Das ist natürlich ein Problem. Ich Löse es, indem ich die Tischverbreiterung und den Parallelanschlag meiner Tischkreissäge am Frästisch montiere und so auch auf der anderen Seite einen festen Anschlag habe.
Mit dieser Einstellung kann ich jetzt alle Einlegeböden fräsen und zur Probe in den Korpus einsetzen. Jetzt sieht es schon wirklich wie ein Schrank aus.
Die Konterprofil-Zierleisten auf den Seitenwänden in Kombination mit den Profilen an Socken und Zwischenboden machen einen edlen Eindruck. Da kann der Holzwerker mal zufrieden den Anblick genießen. Weiter geht es im nächsten Teil mit der Oberflächenbehandlung…