Nachdem im letzten Teil bereits der Deckel und der Zwischenboden des Schrankes gebaut wurden, arbeite ich mich weiter nach unten vor. Heute soll der Sockel des Schrankes entstehen. Ebenso wie der Deckel und der Zwischenboden, besteht auch der Sockel aus einer 19 mm starken Tischlerplatte mit Eschenfurnier und entsprechenden Massivholz-Anleimern. Der Sockel bekommt aber noch zusätzliche Profile untergesetzt, die ihn etwas wuchtiger erscheinen lassen. An der Vorderseite bekommt das Profil eine Öffnung, so dass unter dem Schrank Kabel liegen können, die von vorne bei Bedarf herausgezogen und auch wieder versteckt werden können.
Los geht es mit dem Holz für die Anleimer und Profile. Die Teile werden zunächst grob zugeschnitten, abgerichtet und auf Dicke und Breite gehobelt.
Danach wird auf dem Frästisch das Profil angefräst und mit der Kappsäge alles auf die richtige Länge gebracht. Die Profile werden an den Ecken auf Gehrung geschnitten und bekommen ihre Ausklinkungen: Das vordere Profile die Öffnung für den Zugriff auf die Kabel, die seitlichen Profile bekommen am hinteren Ende eine Ausklinkung für die Fußleiste, so dass der Schrank später dicht an die Wand geschoben werden kann.
Damit die Gehrungen der Profile an den Ecken dauerhaft dicht und stabil bleiben, habe ich jeweils zwei Domino-Dübel eingefräst. So werden die Profile miteinander und mit dem Sockel verleimt.
Da die Profile an den Seiten nicht direkt unter den Seitenteilen stehen, sondern nach außen versetzt sind, würde das gesamt Gewicht des Schrankes (und seines Inhaltes) auf die Leimfuge zwischen Tischlerplatte und Anleimer drücken. Das geht natürlich nicht. Ich habe daher an den Seiten eine Aufdopplung der Profile gemacht, um das Gewicht direkt auf den Boden abzuleiten. Zusätzlich bekommt der Sockel auch hinten mittig noch eine Stütze, damit auch das Gewicht der Mittelwände direkt auf den Boden abgeleitet wird.
Nachdem der Leim gut ausgehärtet ist, wird alles gründlich von den Leimresten befreit (das wird wohl nie meine Lieblingsaufgabe werden). Weiter geht es mit dem Schleifen, erst Korn 120, dann 180 und 240. Für die Profile verwende ich dabei gerne ein weiches Interfacepad für meinen Exzenterschleifer. Bei der furnierten Tischlerplatte ist grade bei den groben Körnungen Vorsicht geboten, sonst ist das gute Eschefurnier schnell durch geschliffen…wirklich…ich hab’s ausprobiert…genau vorne mittig auf dem Sockel. So ein Mist!
Mein Glück ist, das in dem Bereich später eine Schublade montiert wird und die Blende die Stelle vollständig verdeckt. Das sind die Kleinigkeiten, die später nur der “Erbauer” kennt. Und alle die den Blog lesen natürlich. 🙂
Die seitlichen Anleimer und Profile sind einiger Millimeter länger als die Tischlerplatte, so kann hier später die Rückwand gut eingesetzt und an der Tischplatte verschraubt werden, ohne das sie von der Seite zu sehen ist.
Das “Fundament” des Schrankes ist damit auch fertig, weiter geht’s im nächsten Teil mit den Seitenwänden und den Einlegeböden…