Die Rahmen-Teile für die Fronten in Konterprofil-Bauweise sind fertig und warten auf den Leim. Bevor sie aber verleimt werden können müssen noch die Füllungen hergestellt werden. Damit geht es im heutigen Beitrag weiter. Für die Füllungen habe ich mir eine ganz besonders schön gemasterte Bohle aufgehoben.
Die Bohle wird besäumt und aufgetrennt. Die einzelnen Lamellen werden danach abgerichtet und auf Dicke und Breite gehobelt. So vorbereitet geht es an die Zusammenstellung der Lamellen zu Leimholzplatten. Um dabei nicht nur die Optik, sondern auch die Verleimregeln im Auge zu behalten, markiere ich mir an den Stirnholz-Seiten den Verlauf der Jahrringe. Auf diese Weise ist er leichter zu erkennen und das Zusammenstellen geht einfacher.
Das Verleimen geht dann recht schnell. Nach dem Angeben des Leimes werden die Lamellen mit den unteren Rohrzwingen ganz leicht zusammengedrückt. Dann richte ich die Lamellen in der Höhe genau aus und bringe Zulagen, die mit Klebeband versehen sind, an. Diese sollen verhindern, das sich beim stärkeren Zusammenpressen die Lamellen verschieben. Anschließend platziere ich von oben ebenfalls Rohrzwingen, so dass immer abwechselnd eine Zwinge von oben und eine von unten angesetzt wird. Wenn das soweit vorbereitet ist, ziehe ich die Rohrzwingen voll an und kontrolliere anschließend, dass überall etwas Leim austritt und sich die Lamellen nicht verschoben haben.
Nachdem der Leim abgebunden hat, löse ich die Zwingen und entferne den Leimaustritt mit einem Farbschaber. Anschließend werden die Platten mit Korn 80 im Grobschliffmodus mit dem Exzenter geschliffen. Das ganze habe ich dann noch zwei mal wiederholt und insgesamt drei Leimholzplatten für die Füllungen hergestellt.
Die Platten werden jetzt auf Maß geschnitten. Bei den Füllungen für die Türen mit dem Bogen am oberen Querfries muss jetzt noch die passende Gegenform angearbeitet werden. Hierfür wurde zu Beginn des Projektes bereits eine Schablone angefertigt. Diese kommt nun zum Einsatz, zusammen mit einem Bündigfräser. Wie schon bei den Rahmenteilen wird die Form erst auf der Bandsäge grob ausgesägt und danach auf dem Frästisch fertiggestellt. Da die Füllungen recht groß sind, habe ich die Tischverbreiterung von meiner Tischkreissäge vorne an den Frästisch angebaut. So vergrößert sich die Auflagefläche und die Teile lassen sich gut und sicher führen.
Der letzte Schritt ist das Abplatten der Füllungen, so dass eine Feder entsteht, die in die Nut der Rahmenteile passt. Hierfür habe ich einen Abplattfräser mit Kugellager in den Frästisch gespannt. Damit lässt sich auch die Bogenform gut bearbeiten. Die Tischverbreiterung am Frästisch leistet auch hierbei wieder gute Dienste.
Ich setzte jetzt alle Türen und Schubkasten-Blenden einmal trocken zusammen (noch ohne Domino-Dübel und Leim), um zu prüfen, ob alles passt.
Alle Teile passen hervorragend zusammen, auch die Bogenform am oberen Querfries und die der Füllungen. Jetzt kann ich Teile wieder auseinandernehmen. Bevor ich die Fronten zusammenleime beize ich noch die Federn der Füllungen. Sollten sich die Füllungen später einmal etwas zusammenziehen, entstehen so keine hellen Streifen.
Mit dem Verleimen der Fronten und der finalen Montage am Schrank geht es im nächsten Teil weiter…