Nachdem der Plan steht, geht es an die Vorbereitungen in der Werkstatt. Die Fronten sollen in Konterprofil-Bauweise hergestellt werden und Füllungen aus Holz bzw. Glas bekommen. Um die Herausforderung noch ein wenig zu steigern, werden die oberen Querfriese der Türen mit einem Bogen versehen. Hierfür wird eine entsprechende Schablone benötigt, mit der ich die Teile sicher und präzise auf dem Frästisch führen kann.
Genau genommen werden zwei verschiedene Schablonen benötigt, die exakt aufeinander abgestimmt sein müssen: Eine Schablone für das obere Rahmenteil und eine für die Füllung. Die Füllung geht später 8 mm tief in die Nut des Rahmens hinein, der Bogen von der Füllungs-Schablone muss also einen Versatz von 8 mm zum Bogen der Rahmen-Schablone haben. Hierfür habe ich die CNC-Fräse bemüht, damit lässt sich das sehr genau herstellen.
Auf der CNC-Fräse wird 9 mm starkes Birke-Multiplex mit Film/Siebdruck-Beschichtung gefräst. Da ich das Material komplett durch fräse, habe ich es mit doppelseitigem Klebeband auf einem Opferbrett befestigt. Neben den beiden Bögen für die Konterprofil-Türen ist noch eine weitere Schablone entstanden, die für die Ausklingen im Schranksockel verwendet wird.
Die Schblonen aus dem 9 mm Material sind ideal für die Verwendung mit der Oberfräse, bei Schablonen für den Frästisch verwende ich gerne 15 mm starkes Material – da kann ich auch besser die Hebelzwingen befestigen. Die Schablonen von der CNC sind daher nur “Schablonen für Schablonen”. Ich habe damit die “echten” Schablonen angezeichnet, mit der Bandsäge grob ausgesägt und die letzten Millimeter mit der Oberfräse und einem Bündigfräser mit Kugellager weg gefräst. Danach habe ich Anschläge (ebenfalls aus 15 mm Multiplex) angebracht und die Hebelzwingen montiert. Bei den Schablonen für die Türen sind die Anschläge verschiebbar, so kann ich sie später an die exakten Abmessungen der Frästeile anpassen.
Nachdem die Schablonen fertig sind, nehme ich mir noch etwas Zeit (und Restholz) und teste den Konterprofilfräser. Es ist ein flexibler Fräsersatz, der sowohl das Nut-, als auch das Federprofil fräsen kann. Um die richtigen “Zusammensetzungen” bezüglich der Abstände zu ermitteln, musste ich einige Probehölzer fräsen. Am Ende habe ich ein passendes “Rezept” gefunden. Auch für die Abplattung an den Füllungen habe ich etwas herumprobiert und auch hier eine gute Einstellung gefunden. Die erstellten Probehölzer helfen mir, die Einstellungen am Frästisch zu wiederholen.
Jetzt ist alles bestens vorbereitet, im nächsten Teil geht’s dann endlich los mit dem Eschenholz, dass sich bereits in der Werkstatt akklimatisiert…
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