Heute beginnt die letzte Etappe auf der Reise zum Wohnzimmerschrank: Die Fronten werden gebaut. Anders als der Korpus des Schrankes werden diese vollständig aus Massivholz hergestellt, als Rahmen-Füllung-Konstruktion mit Konterprofilen. Los geht es mit dem Auftrennen und Aushobeln der Teile für die Türrahmen.
Um die Verbindungen der Rahmen stabiler zu machen, kommt in jede Verbindung ein Domino-Dübel. Diese Fräse ich als erstes, bevor durch die Profile keine graden Referenz-Kanten mehr verfügbar sind. Die Fräsung muss dabei um den Betrag tiefer erfolgen, der später durch die Konterprofile wieder verloren geht.
Die oberen Querfriese für die Türen sind breiter (100 statt 60 mm), hier werden später noch Bögen angearbeitet. Der nächste Schritt ist das Fräsen der Konterprofile in die Stirnseiten der Querfriese, noch kann ich gut ein Splitterholz hinter legen, um Ausrisse beim Fräsen quer zur Faser zu vermeiden. Das Splitterholz klemme ich mit Zwingen an den Anschlag vom Schiebetisch, der Fräsanschlag wird exakt im 90-Grad-Winkel dazu eingestellt.
Nach den Konterprofile folgen die Längsprofile an den Innenkanten der Rahmenteile. Dafür wird der Fräser entsprechend umgebaut und eingestellt. Die graden Teile sind schnell gefräst, eine besondere Herausforderung sind die oberen Querfriese der Türen. Hier muss zunächst die Bogenform angearbeitet werden. Dafür kommt die Schablone zum Einsatz, die bereits im zweiten Teil der Serie vorgestellt wurde.
Nach dem groben aussägen der Form an der Bandsäge werden die Teile erneut in die Schablone gespannt. Diesmal wird mit einem Bündigfräser mit unten liegendem Kugellager im Frästisch die Schablonenform direkt auf die Werkstücke übertragen.
Das Foto mit dem Bündigfräser an der Schablone ist natürlich gestellt! Beim Fräsen war eine Bogenfräshaube installiert, die den Fräser abgedeckt hat. Ich habe sie nur für das Foto mit stehendem Fräser entfernt.
Im nächsten Arbeitsgang muss das Profil an die Bogenkante angefräst werden. Hierfür habe ich die Ursprungsschablone, die auf der CNC gefräst wurde, aufgehoben. Diese wird jetzt mit doppelseitigem Klebeband auf die Werkstücke geklebt, genau Bündig mit der Bogenkante. Auf den Konterprofil-Fräser kommt ein passendes Kugellager, dass die Schablone abtastet. Die Querfriese werden dann mit oben liegender Schablone erneut über den Frästisch geführt.
Damit sind die Fräsarbeiten an den Rahmenteilen fertig und ich kann sie zur Probe zusammenstecken. Die Dominos habe ich dabei noch nicht eingesetzt, die bekomme ich vermutlich nicht wieder heile heraus. Die Probefüllung, die beim Testen der Schablonen entstanden ist, kommt dabei auch noch mal zum Einsatz.
Alles passt perfekt zusammen, jetzt fehlen noch die Füllungen. Mit denen geht es im nächsten Teil weiter…